Das Virus wurde erstmals 1947 im Zikawald in Uganda bei einem Affen isoliert. Größere Ausbrüche beim Menschen wurden im Jahr 2007 in Mikronesien beobachtet. Seit einiger Zeit breitet sich das Zika-Virus in etwa 40 Ländern Mittel- und Südamerikas aus. Im Herbst 2015 kam es zu Infektionen in Deutschland, die von Reisenden eingeschleppt wurden. Um die Erkrankungszahlen besser überwachen zu können, besteht seit Mai diesen Jahres eine Meldepflicht für Zika-Infektionen.

Überträger sind zumeist Gelbfiebermücken der Gattung Aedes. Allerdings sind beim Zika-Virus die Symptome als milder einzustufen. Nach drei bis sieben Tagen nach einem infektiösen Mückenstich kann es zu Hautausschlag, Kopf- und Gelenkschmerzen sowie zu leichtem Fieber und Bindehautentzündung kommen. Die Beschwerden halten etwa eine Woche an. In manchen Fällen merkt der Betroffene gar nichts von der Infektion. In der Presse beschriebene Todesfälle im Zusammenhang mit einer Zika-Infektion traten offenbar bei Menschen mit schweren Vorerkrankungen auf.

Eine weitere Übertragungsmöglichkeit des Virus besteht beim Sexualverkehr. Infizierte Männer übertragen das Virus durch ungeschützten Geschlechtsverkehr auf ihre Partner, auch noch einige Zeit nach der Infektion. Wie lange sich das Virus im Sperma halten kann, ist bisher nicht geklärt, ebenso wenig, ob eine Übertragung durch Speichel oder Urinkontakt möglich ist. Auf jeden Fall herrscht lebenslange Immunität nach einer durchgemachten Infektion.

Problematisch ist es, wenn sich eine Schwangere mit dem Virus infiziert. Das Zika-Virus löst sogenannte Mikrozephalien und Fehlbildungen des Gehirns bei Kindern im Mutterleib aus. Die Babys kommen mit extrem kleinen Köpfen zur Welt und leiden unter neurologischen Störungen. Die WHO meldet mittlerweile mehr als 4000 solcher Fälle. Vor allem zwischen der achten und 15. Schwangerschaftswoche, wo die neuronale Entwicklung des Fötus stattfindet, kann eine Infektion entsprechende Schäden auslösen.

Schwangere sollten zumindest in den ersten drei Monaten eine Reise in Länder mit Zika-Virus-Ausbrüchen vermeiden. Ist eine Reise in solche Länder unaufschiebbar, muss auf eine sichere Expositionsprophylaxe Wert gelegt werden. Die Überträgermücken sind tagsüber und in der Dämmerung aktiv, so dass man sich mit langer, heller Kleidung, Insektengittern und passenden Repellents schützen sollte. Es gibt bisher keinen Impfstoff gegen das Virus, die Infektion wird symptomatisch mit fiebersenkenden und schmerzlindernden Medikamenten behandelt. Ihre wohnortnahe Apotheke berät Sie gerne über wirksame Mückenschutzmittel, sogenannte Repellents, sowie sinnvolle Reiseimpfungen.