Olper Ärzte nahmen sich dem Schicksal eines schwerkranken Afrikaners an
Gordon Hlatywayo hat nicht nur in seiner medizinischen Behandlung einen langen Weg hinter sich. Der Simbabwer leidet an einer chronischen Nierenerkrankung im Endstadium und wurde jetzt für eine Behandlung im zertifizierten Gefäßzentrum Olpe aus Simbabwe eingeflogen. Die Behandlungskosten übernahm die Katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen. Dass der Simbabwer einer medizinischen Therapie unter modernen Bedingungen zugeführt werden kann, hat er dem Olper Mediziner Dr. Gerd Reichenbach zu verdanken. Dr. Reichenbach hatte Gordon Hlatywayo vor 14 Jahren als Verwaltungsleiter des St. Luke´s Hospitals in Simbabwe kennengelernt.
Gordon Hlatywayo ist 49 Jahre, verheiratet und Vater von 3 Kindern. Der Simbabwer leidet an einer chronischen Nierenerkrankung infolgedessen er sich regelmäßig einer Dialyse, umgangssprachlich Blutwäsche, unterziehen muss. Damit er an ein Dialysegerät angeschlossen werden kann, wurde ihm in Simbabwe ein sog. Vorhofkatheter angelegt. Dieser Katheter wird in die rechte Halsvene implantiert. Der Chefarzt der Gefäßchirurgie und Leiter des Gefäßzentrums Olpe, Dr. Anand Esapathi, erklärt dazu: „Herr Hlatywayo hat eine chronische Nierenerkrankung, die weit fortgeschritten ist. Ohne Dialyse würde er nicht überleben. Bei diesem Erkrankungsbild und der dauerhaften Dialyse entscheidet man sich in der Regel für einen sog. Dialyseshunt. Bei Herrn Hlatywayo wurde allerdings ein Vorhofkatheter angelegt, der ihm immer wieder Schwierigkeiten machte“. Bei einem Shunt wird eine Arterie mit einer Vene am Arm verbunden und sorgt im Alltag kaum für Einschränkungen. Dr. Gerd Reichenbach arbeitete vor 14 Jahren als Arzt im St. Luke´s Hospital und lernte Gordon Hlatywayo damals kennen. Auf sein aktuelles Schicksal wurde er durch Dr. Schales aus dem Saarland aufmerksam, der von 2001 bis 2013 als Chefarzt im St. Luke´s Hospital arbeitete und sich bis heute stark in Simbabwe engagiert. „Ein Vorhofkatheter behindert bei der täglichen Körperpflege. Wenn dann noch unzureichende hygienische Bedingungen hinzukommen, ist das Infektrisiko enorm. So ist das bei Gordon auch gewesen. Bei seinem Erkrankungsbild ist die ständige Infektion des Katheters und damit die unzureichende Dialyse lebensbedrohlich“, ergänzt Dr. Gerd Reichenbach.
Hospitalgesellschaft trägt die Kosten für die Behandlung
Als der Olper Arzt davon erfuhr, kontaktierte er das St. Martinus-Hospital und fragte an, ob der Afrikaner im zertifizierten Gefäßzentrum dort behandelt werden könnte. Die Geschäftsführung erklärte sich daraufhin bereit, die Kosten für die Behandlung zu übernehmen und Gordon Hlatywayo aufzunehmen. Eine Kostenübernahme ist in diesen Konstellationen durch Krankenkassen nicht möglich.
Der stellvertretende Chefarzt der Medizinischen Klinik und medizinische Leiter der Dialyse, Dr. Cai Schelo, dialysierte den Simbabwer vor seiner Rückkehr in sein Heimatland. „Nachdem dem Patienten durch die Gefäßchirurgen erfolgreich ein Dialyseshunt nach dem neuesten medizinischen Stand angelegt wurde, dauert die Ausheilung des Eingriffs ca. 3-4 Wochen. Dann kann bei dem Patienten aber in Simbabwe ein deutlich besser Blutaustausch und damit eine bessere Behandlung seiner Erkrankung stattfinden. Er wird insgesamt weniger Beschwerden durch Infektionen haben und somit mit der Erkrankung besser leben können.“