Hanföl als auch Hanfsamen sind aus ernährungswissenschaftlicher Sicht besonders wertvoll und dennoch auf dem Markt kaum etabliert. Viele setzen Nutzhanf als wertvollen Rohstofflieferanten mit der Rauschpflanze, dem Indischen Hanf gleich, der als Schmerztherapeutikum beispielsweise bei AIDS- und Krebspatienten zum Einsatz kommt.
Bei der Hanfpflanze handelt es sich um eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt. Die hochwertigen Ölfrüchte, Blätter und Stängel dieser Pflanze sind seit mehreren tausend Jahren als Rohstoff und Lieferant für Fasern und Samen bekannt und zum Beispiel in China seit vielen Jahrhunderten wichtiger Bestandteil der Ernährung. Im Zuge der Marihuana-Prohibition geriet die Heilpflanze in Europa in Verruf und kam erst in den 90er Jahren als Anbaupflanze wieder zum Vorschein. Seitdem nimmt die Anpflanzung kontinuierlich zu, dennoch liegt die Produktion in Europa weit hinter der Nachfrage zurück.
Hanföl ist im Vergleich zu anderen Speiseölen besonders reich an den ungesättigten Fettsäuren Linol- und Alpha-Linolensäure sowie an Omega-3-Fettsäuren. Damit weist das Öl ein ideales Verhältnis der Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren von etwa 5:1 auf. Experten sprechen Empfehlungen von 15 bis 20 Gramm Hanföl täglich aus, um eine optimale Zufuhr an essentiellen Fettsäuren zu gewährleisten. Studien zeigen, dass der Konsum von Hanföl, welches ebenso große Mengen an Vitamin E enthält, mit einem geringeren Risiko für Arteriosklerose, Herz-Kreislaufer-krankungen und Stoffwechselstörungen verbunden ist. Auch bei chronischen Entzündungen soll es therapeutische Wirkungen entfalten und Beschwerden lindern. Das ätherische Öl der Hanfpflanze weist antibakterielle Eigenschaften auf, woraufhin bereits im Jahr 1594 der Vorschlag auftauchte, es als Antibiotikum einzusetzen.
Speiseöle aus dem Nutzhanf eignen sich jedoch nur für kalte Speisen, da Zubereitungstechniken wie Braten oder Frittieren die Fettsäuren zerstören und zudem den Geschmack des Öls stark beeinträchtigen. Bei der Lagerung ist darauf zu achten, dass das Öl keinen schädigenden Einflüssen wie Luft, Licht und Feuchtigkeit ausgesetzt ist, da es sonst seine gesundheitsfördernden Eigenschaften verliert. Es eignet sich ideal für Salate, Dressings und Dips sowie Marinaden und Brotaufstriche.